An den Toren der meisten buddhistischen Tempel stehen Statuen grimmiger Dämonen. Um den geweihten Raum des Tempels zu betreten, muss man mitten zwischen ihnen hindurchgehen. Das ist so, weil alle Menschen, ohne Ausnahme, erst mit den Dämonen der Angst, Aggressivität, Versuchung, Unwissenheit und dergleichen mehr ins Reine kommen müssen, wenn sie frei und heilig leben wollen. Die Dämonen können nicht einfach übergangen werden.
In diesem Buch hat Tsültrim Allione eine bemerkenswerte Leistung kultureller Übertragung vollbracht und der westlichen Welt ein neues Kleinod geschenkt. Sie hat eine großartige, relativ unbekannte alte Übungstradition in eine leicht zugängliche, moderne Form gebracht, ohne sie dabei in ihrem Wesen zu verfälschen oder in ihrer Kraft zu beeinträchtigen. Sowohl die Tiefe ihres vierzigjährigen buddhistischen Trainings und ihre Fähigkeiten als anerkannter Lama und Visionärin als auch ihr durchdringendes Verständnis der westlichen Psyche und ihr furchtloses Denken kommen darin zum Ausdruck und zeigen, dass sie in beiden Welten zu Hause ist: im klassischen Tibet und im modernen Leben.
Die Notwendigkeit einer Transformation der eigenen Dämonen ist universal. Wir alle leiden bisweilen unter unseren Dämonen, seien es Dämonen der Verwirrung, der Wut, des Selbsthasses, der Verletztheit,